19 Oktober 2015

Flooding Everywhere

Jetzt ist es schon zwei Wochen her, seit uns ein grosses Naturereignis überrascht hat und ich habe immer noch nicht darüber berichtet, was mir wirklich leid tut. Doch nun will ich euch unbedingt von dem Unwetter berichten.

Am Samstag, 3. Oktober regnete es stark an vielen Orten in South Carolina. Auch bei uns, jedoch nicht so fest. Etwa 20 Minuten weiter südlich, wo meine Schwester lebt, regnete es über Nacht sehr viel. Als Libby und Anthony am Sonntagmorgen aufwachten, war im Erdgeschoss ihres Apartments ca. 30 cm Wasser. Bob musste sie abholen und während der Fahrt sah er sogar Überflutungen auf dem Highway.
Im ganzen State gab es Überschwemmungen, viele hatten Glück, doch es gab sogar Tote. Um ehrlich zu sein waren die jedoch auch selbst Schuld, weil sie versuchten mit dem Auto im Wasser zu fahren, was natürlich Schwachsinn ist. Wir in unserem Haus waren überhaupt nicht betroffen, niemand in unserer Gegend, so viel ich weiss. Libby lebt in einem Apartment-Komplex mit etwa 350 Apartments und 200 davon waren vom Regen betroffen. Für sie selbst ist das ganze noch ziemlich mild ausgegangen, andere hatten mehr Wasser in ihren Wohnungen, was viele Gegenstände zerstört hat. Wir hörten, dass eine Frau ihren Herd nicht abgeschaltet hat und ein Feuer entfacht wurde, was natürlich noch mehr zerstörte.
All diese Leute tun mir wirklich leid, sie müssen warten bis all die Wände, Böden, Gegenstände und anderes ersetzt werden und viele Wohnungen werden ganz geschlossen, abgerissen und wahrscheinlich neu gebaut, weil es billiger ist. Diese Menschen dort haben nicht viel Geld und sind nun obdachlos, meine Schwester hat wenigstens uns und kann mit ihrer Familie so lange bei uns wohnen, wie sie will, aber andere haben leider nicht so viel Glück.

Nicole und ich haben uns beim Red Cross angemeldet, weil wir helfen wollen. Bis jetzt haben wir leider noch nichts machen können, doch auch nach zwei Wochen wird überall noch Hilfe gebraucht und ich hoffe, dass wir wenigstens irgendetwas machen können.
Direkt nach den Überschwemmungen fiel die Schule für eine Woche aus, obwohl unsere Schule nicht fest betroffen war, wahrscheinlich jedoch die anderen Schulen in unserem Distrikt. In dieser schulfreien Wochen haben wir nicht viel produktives getan. Die Woche darauf, also letzte Woche, hatten wir jeden Tag zwei Stunden später Schule, also um 10:35 Uhr. Das war wegen den Schulbussen, die zum Teil Umwege fahren mussten, da der Boden unter manchen Strassen weggeschwemmt wurde und Risse oder Brüche entstanden sind. Diese Woche haben wir nur noch eine Stunde später Schule, bin jedoch auch mit dem komplett zufrieden. ;) Es ist nicht so, dass wir länger Schule haben, die Lektionen sind einfach kürzer. Letzte Woche dauerten diese nur etwa 35 Minuten und als wir am Freitag eine Pep Rally hatten nur noch etwa 25 Minuten. Schule war diese Woche also ziemlich unnötig.
Das Schlimmste ist, dass anfangs Oktober noch die Gefahr eines Hurrikans herrschte, zur gleichen Zeit als wir die historischen Regenmassen hatten. Zum Glück hat sich dieser jedoch Richtung Norden abgewendet, ansonsten wäre die die Katastrophe nochmal 10x grösser gewesen.

Ihr könnt noch mehr Bilder finden, wenn ihr SC flooding googlet oder auf diese Website geht.


Macht euch keine Sorgen, wie ihr merkt geht es mir gut und sowas passiert wirklich nicht alle Tage hier. :P

Bis bald!

1 Kommentar:

  1. Hallo Rebecca. Ein bisschen Action macht deinen Aufenthalt interessant. In der Schweiz sind wir halt schon verschont mit solchen Naturkatastrophen. Vor allem sind wir für die Schäden versichert, versichert und nochmals versichert. Interessant ist sicher auch mitzukriegen, wie die Rettungseinheiten und die Aufbauarbeiten funktionieren. Bei euch boomt wahrscheinlich auch schon das Weihnachtsgeschäft und zuvor noch Halloween. Bei uns ist alles im grünen Bereich. Wir grüssen dich aus der sicheren, ruhigen Schweiz wo wir in Luxusproblemen schwelgen. Judith

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